STEYR.ART.WEEK.24

Obwohl der Begriff „Sehnsucht“ möglicherweise aus der deutschen Sprache des Mittelalters stammt, was seine Ursprünge auf die Zeit zwischen 1100 und 1350 n. Chr. datieren würde, erlangte das Wort seine wahre Bedeutung
in der Romantik, als viele berühmte Schriftsteller, Musiker, Maler und Philosophen ihre schöpferischen Kräfte einsetzten, um das Wesen der Sehnsucht zu erfassen. In dem proto- romantischen Gedicht „Sehnsucht“ des großen deutschen Dramatikers Friedrich Schiller beispielsweise geht es um

die Sehnsucht nach kreativem Ausdruck; er stellt einen Abenteurer dar, den es in ein idealisiertes, schönes Land mit ewiger Sonne zieht. Für Schiller ist es das Gefühl des Staunens, das uns dorthin bringt.

Schillers Gedicht ist einer der ersten Versuche, zu erklären, was genau Sehnsucht bedeutet und warum sie so fesselnd ist. Das Konzept spielt auch in den Werken von Schillers Zeitgenossen Johann Wolfgang von Goethe sowie in der Kunst des deutschen Malers Caspar David Friedrich eine zentrale Rolle; dessen ikonisches Werk „Wanderer über
dem Nebelmeer“, das einen Mann zeigt, der fest auf einem zerklüfteten Felsen steht und auf ein aufgewühltes, nebelverhangenes Meer blickt, ist wahrscheinlich eine der berühmtesten Darstellungen von Sehnsucht überhaupt.